Über 50m Schmetterling bleibt die 42jährige das Maß der Dinge

Zwei Wochen zuvor hat sich die Weltelite der Schwimmer beim Weltcup im Europa-Sportpark Berlin auf der 25m Bahn getroffen. Jetzt waren die deutschen Masters gefordert, bei ihren 2. Deutschen Kurzbahnmeisterschaften zu zeigen was sie können. Der Einladung des Berliner Schwimmverbandes waren 1.175 Teilnehmer gefolgt, die ihre Meister in den Altersklassen (AK) 20 bis 95 suchten. Insgesamt erfolgten 3.502 Einzel- und 402 Staffelstarts.
Auch der SV Rheinhausen war wieder einmal vertreten. Sabine Leiding in der AK 40 und Jessica Schröder in der AK 20 vertraten die Vereinsfarben gelb-blau. Die 42jährige Leiding trat an, um ihre Titel über 50m Schmetterling und 50m Freistil zu verteidigen.
Dies gelang ihr über 50m Schmetterling, auf der sie die amtierende Weltmeisterin ist, souverän. Mit wieder einmal neuer persönlicher Bestzeit von 0:30,28 Minuten gewann sie überlegen und mit über einer Sekunde Vorsprung vor Kerstin Zöhke aus Greiz und Antje Praefcke aus Frankfurt ihre Altersklasse. Dies war ihr vierter Titel auf dieser Strecke bei Deutschen Meisterschaften in Folge.
Über 50m Freistil kam es zum Showdown der beiden dominierenden Kraulsprinterinnen dieser Altersklasse. Leiding, die auf dieser Strecke seit 2009 bereits vier nationale Titel und den Vizeweltmeistertitel gewonnen hatte, musste sich der ein Jahr jüngeren Manuela Schubert aus Warendorf stellen, die sie bis dahin im direkten Vergleich stets geschlagen hatte. Schubert, besser unter ihrem Mädchennamen Stellmach bekannt, war mit diversen DDR-Staffeln Olympiasiegerin sowie Welt- und Europameisterin geworden. Zudem wurde sie 1989 Europameisterin über 200m Freistil. Wie eng es zwischen den beiden zugeht, konnten die gut 1.000 Zuschauer hautnah erleben. Leiding hatte wieder einen hervorragenden Start, aber eine verkorkste Wende und weg war der Titel. Schubert gewann in hervorragenden 0:27,19 Minuten, womit sie der Duisburgerin auch noch den deutschen Rekord wegschnappte. Leiding, die bei den Stadtmeisterschaften in der offenen Klasse noch 0:26,95 Minuten geschwommen war, musste sich in 0:27,40 Minuten geschlagen geben. Wie überlegen Schubert und Leiding die Altersklasse dominieren, zeigt ein Blick auf die Zeit der Drittplazierten Anke Mus aus Berlin – sie erreichte 0:29,14 Minuten.
‚Natürlich wollte ich den Titel verteidigen. Aber mit so einer Wende hast du gegen Manuela keine Chance! Jetzt gibt es eine neue Aufgabe – Titel und Rekord würde ich mir gerne zurückholen.“ kommentiert schmunzelnd die Rheinhausenerin das Ergebnis.
Ihre Trainingspartnerin Jessica Schröder startete zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften. Mit neuer persönlicher Bestzeit von 0:30,96 Minuten über 50m Freistil erreichte sie einen erfreulichen Mittelfeldplatz. Auch für sie war Berlin eine Reise wert.

T.L.